Verdachtsmeldungen

Zusammen gegen Pädokriminalität

Das National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC) ist für fedpol einer der wichtigsten Partner im Kampf gegen die Pädokriminalität. Privatpersonen und Internetprovider können bei der gemeinnützigen US-amerikanischen Organisation pädopornografische Inhalte melden. Gibt es einen Schweiz-Bezug, leitet NCMEC die Verdachtsmeldungen an fedpol weiter.

2022 hat fedpol 12 737 NCMEC-Meldungen erhalten. Das sind 5561 mehr als im Vorjahr. Es gibt mehrere mögliche Erklärungen für den Anstieg. Beispielsweise, dass die Provider strafbare Inhalte besser erkennen, insbesondere mittels künstlicher Intelligenz. Zudem haben sich viele Bereiche des Lebens zunehmend in den digitalen Raum verlagert, was wiederum zu einer Zunahme von digitalen Inhalten führt. Weiter sind viel mehr Bilder und Videos im Umlauf, die Kinder und Jugendliche von sich selbst herstellen und verschicken. Angehörige dieser Altersgruppen sind sich teilweise der möglichen strafrechtlichen Relevanz und des Missbrauchspotenzials nicht bewusst. Die Kantone berücksichtigen dies im Einzelfall.

Total VerdachtsmeldungenAnzahl Rapporte
202212 7372055
202171761399
202078521166
20198028693
20189167612

Nach Erhalt der Meldungen prüft fedpol, ob der Inhalt nach Schweizer Recht strafrechtlich relevant ist und trifft die nötigen Abklärungen. Gibt es Handlungsbedarf, leitet fedpol die Fälle an die Kantone weiter. Diese Rapporte dienen den Kantonspolizeien als Grundlage für weitere Ermittlungen und das Eröffnen von Strafverfahren gegen die Täter. 2022 übermittelte fedpol 2055 Rapporte – gegenüber dem Vorjahr ebenfalls ein starker Anstieg.

Die Anzahl NCMEC-Meldungen wird 2023 voraussichtlich weiterhin zunehmen. Um diesen Anstieg zu bewältigen, passt fedpol die Arbeitsweise laufend an. Sei es durch den Austausch von Best Practices auf internationaler Ebene oder durch die Weiterentwicklung ihrer Werkzeuge und Prozesse.